Prostatakarzinom

Prostatakarzinom (=Prostatakrebs)
Der Prostatakrebs ist mittlerweile der häufigste Tumor, der bei Männern in Deutschland diagnostiziert wird. Jedes Jahr werden etwa 44.000 Neuerkrankungen registriert. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 69 Jahren.

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann der Prostatakrebs bereits in einem frühen Stadium erkannt werden und hat dann, soweit er auf die Prostatakapsel begrenzt ist, sehr hohe Heilungschancen.

Ursachen
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Prostatakarzinoms sind unbekannt. Scheinbar besteht aber ein genetischer Zusammenhang. Gibt es in der Familie einen erstgradigen Verwandten mit Prostatakarzinom, so ist das Risiko etwas erhöht, selbst daran zu erkranken. Auch chronische Entzündungen wie eine chronische Prostatitis und Geschlechtserkrankungen sind ein Risikofaktor.

Bei der Ernährung spielt insbesondere das Lykopen eine Rolle. Dieser Stoff ist vorwiegend in Tomaten, Tomatensauce und Tomatenmark zu finden. Es wirkt vorbeugend. Weitere Stoffe z.B. aus grünem Tee und Granatapfelsaft sollen eine ähnliche Wirkung haben.
    
Beschwerden:
Im Frühstadium macht das Prostatakarzinom oft keine Beschwerden. Meist entsteht der Verdacht auf ein Karzinom durch eine auffällige rektale Untersuchung oder durch eine Erhöhung des PSA-Wertes. Im fortgeschrittenem Stadium können folgende Beschwerden auftreten:

  • Harnverhalt mit Restharngefühl
  • Blutiger Urin
  • Inkontinenz
  • Knochenschmerzen
  • Impotenz

Behandlungsmethoden
Zur Behandlung des Prostatakarzinoms stehen 3 Behandlungsmethoden zur Verfügung:

  • die Totaloperation
    (operative Entfernung der Prostata, auch radikale Prostatektomie genannt)
  • die externe Bestrahlung
  • die permanente Seed Implantation
    (permanente Bestrahlung von Innen mittels eingesetzter Seeds = Stifte, auch LDR Brachytherapie genannt)

Welche Therapieform gewählt wird, hängt von der Ausbreitung des Karzinoms und dessen Agressivität ab. Gelingt es bei einem lokal begrenzten Prostatakarzinom durch Operation, den Tumor vollständig zu entfernen, ist die Prognose des weiteren Verlaufes günstig und es kann in vielen Fällen von einer Heilung ausgegangen werden.

Bei wenig agressiven Tumoren und einem höheren Lebensalter kann auch das "aktive Zuwarten", d.h. man verzichtet zunächst auf eine Therapie und beobachtet sorgfältig die weitere Entwicklung, eine sinnvolle Alternative sein, da die Wahrscheinlichkeit an dem Krebs zu sterben gering ist.

Bei fortgeschrittenen Karzinomen kommt die Hormontherapie zum Einsatz. Es werden Androgene gehemmt, die das Wachstum des Karzinoms fördern. Dafür gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wird mithilfe von Medikamenten eine Blockade der Androgene bewirkt, oder es werden in seltenen Fällen die Hoden operativ entfernt. Nebenwirkungen der Hormontherapie können Hitzewallungen, Vergrößerung der Brustdrüsen und Erektionsstörungen sein.

In den Fällen, in denen es auch unter Hormontherapie zu einem Fortschreiten der Erkrankung kommt, gibt es verschiedene Chemotherapeutika, die eingesetzt werden können.