Kinderkrankheiten

Windpocken

Windpocken

Bei Windpocken handelt es sich um eine sehr ansteckende Viruserkrankung, welche durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Windpocken äußern sich durch einen stark juckenden  Hautausschlag am ganzen Körper. Die klassische Zeit der Windpocken ist im Frühjahr sowie im Winter. Eine Ansteckungsgefahr besteht bereits 1-2 Tage vor Auftreten des Ausschlages bis zum vollständigen Abheilen der Bläschen.
Die Inkubationszeit beträgt ca. 2 Wochen und es dauert ungefähr 2-3 Wochen bis die Bläschen wieder abgeheilt sind. Da diese Bläschen sehr jucken, können durch Kratzen Narben entstehen. Mögliche Komplikationen der Windpocken sind Lungen- und Hirnhautentzündung oder Folgeschäden durch Bakterien in aufgekratzten Wunden.
Der Erreger verbleibt nach der Infektion in einer Art Schlafzustand in den Nervenendungen des Körpers und kann nach vielen Jahren wieder in Form einer Gürtelrose aktiv werden.

Therapie:

  • Meist symptomatisch mit Creme, Puder oder Lotion

Impfung:

  •  1. Impfung  11. -14. Monat
  •  2. Impfung  15. -23.  Monat

Ringelröteln

Ringelröteln

Ringelröteln werden über Tröpfcheninfektion übertragen und äußern sich durch Abgeschlagenheit, Fieber und dem typischen girlandenförmigen Ausschlag, welcher erst im Gesicht auftritt und sich dann ausbreitet. Ringelröteln sind sehr ansteckend, auch schon in der Inkubationszeit, welche 4-14 Tage beträgt. Ist der Ausschlag sichtbar besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Ringelröteln verlaufen meist komplikationsfrei und der Ausschlag klingt in der Regel nach 10-14 Tagen wieder ab. Ringelröteln bleiben oft unentdeckt, da sie meist nur mit leichten Symptomen oder gar symptomfrei ablaufen. War man einmal an Ringelröteln erkrankt, ist man lebenslang immun.


Für Schwangere sind Ringelröteln -ebenso wie Röteln- sehr gefährlich! Sie sollten den Kontakt mit Erkrankten meiden und Ihren Arzt ansprechen, falls ein Familienmitglied erkrankt ist.

Poliomyelitis (Kinderlähmung)

Poliomyelitis (Kinderlähmung)

Polio ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die zum Tode führen kann. Dank Impfung ist das Auftreten dieser Krankheit aber selten geworden. Die Übertragung geschieht meist fäkal-oral, das bedeutet, ein Erkrankter scheidet infizierten Stuhl aus und dieser gelangt durch mangelnde Hygiene in Nahrung oder Wasser und kann so weitere Menschen anstecken. Symptome sind Fieber, Nackensteifheit, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen und eine erhöhte Sensibilität. In Einzelfällen bildet sich eine bleibende asymmetrische Lähmung. Meistens betrifft diese Lähmung die Beine. Sind die Atemmuskeln betroffen kann es zu lebensgefährlichen Atemlähmungen kommen. Es gibt keine wirksame Behandlung gegen Kinderlähmung, das einzig hilfreiche ist eine Schutzimpfung um schon den möglichen Ausbruch dieser Krankheit zu verhindern.


Mumps

Mumps

Mumps, auch Ziegenpeter genannt, wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und hat eine hohe Ansteckungsgefahr. Die Krankheit äußert sich durch Abgeschlagenheit, Fieber, Entzündung beider Ohrspeicheldrüsen, welche für die Entstehung der typischen Hamsterbacken verantwortlich sind. Im Kindesalter verläuft Ziegenpeter meist harmlos, ca. 1/3 der Infektionen verlaufen ohne oder mit kaum spürbaren Symptomen. Allerdings können bei einer Infektion junger Männer die Hoden befallen werden, was in seltenen Fällen zur Unfruchtbarkeit führen kann. Wurde die Krankheit einmal durchgemacht, ist man lebenslang immun. Es gibt keine direkte Therapie gegen Mumps, sondern es wird symptombezogen behandelt durch gute Mundpflege, breiige Speisen und warme Ölverbände auf die Ohrspeicheldrüsen. Mögliche Komplikationen bei Mumps sind Hodenentzündungen, Hirnhautentzündungen sowie Bauchspeicheldrüsenentzündung. Um einer Ansteckung vorzubeugen sollte man sich impfen lassen.


1.    Impfung 11.-14.Lebensmonat
2.    Impfung 15.-23. Lebensmonat

Masern

Masern

Masern werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, sind sehr ansteckend und können auch Erwachsene treffen. Masern verlaufen in 2 Stadien: einer grippeähnlichen Vorphase und einer Hauptphase, die durch Ausschlag begleitet wird. Charakteristisch sind dunkelrote, großfleckige, unregelmäßig begrenzte Ausschläge, die hinter dem Ohr beginnen und sich über das Gesicht in ca. 3 Tagen über den gesamten Körper ausbreiten. Schon vor dem Ausschlag sind die Erkrankten müde, abgeschlagen, leiden unter Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und haben weiße Flecken an der Mundschleimhaut. Masern werden meist durch zweimaliges Auftreten von starkem Fieber begleitet. Steckt sich ein nicht geimpfter Mensch an, kann durch rechtzeitige Nachimpfung der Krankheitsausbruch verhindert werden. Es kann allgemein zu einer starken Schwächung des Immunsystems kommen, was zu weiteren Erkrankungen führen kann. In sehr schweren Verläufen kann es zu einer Hirnhautentzündung führen, die zum Teil tödlich verläuft.


1.    Impfung 11.-14. Monat
2.    Impfung 4 -6  Wochen nach der 1. Impfung


Kopfläuse

Kopfläuse

Läuse sind blutsaugende Parasiten, die sowohl Mensch, als auch Tier befallen. Sie treten in behaarten Körperregionen(Kopf, Achseln, Intimbereich oder in der Kleidung) auf. Man unterscheidet drei Lausarten: die Kopflaus, die Körper- oder Kleiderlaus und die Scham- oder Filzlaus. Läuse wandern von Mensch zu Mensch, werden aber auch über gemeinsam benutzte Decken, Kissen und Stofftiere übertragen. Besonders im Kindergarten treten auch heute noch häufig  Kopfläuse auf.  Läuse verursachen einen Juckreiz und werden oftmals nur bei einer eingehenden Untersuchung nach „Eiern“, auch Nissen genannt, festgestellt.
Behandelt wird mit einem laustötenden Wirkstoff und regelmäßigem Auskämmen der Haare. Das Kürzen des Haares ist nicht notwendig. Liegt eine Lausinfektion vor muss das Umfeld (Kindergarten/Schule) informiert werden. Allerdings kann das Kind 1 Tag nach der Behandlung die Schule bzw. den Kindergarten wieder besuchen.


Auftreten:

Kopflaus – bevorzugt Schulen und Kindergärten
Kleiderlaus – bevorzugt Obdachlose, Wohnheime und Sammellager
Filzlaus – Intimbereich- wird durch Geschlechtsverkehr übertragen

Tetanus

Tetanus

Der Erreger ist weltweit verbreitet und kommt überall im Erdreich vor. Dank einer Impfung ist diese Erkrankung relativ selten geworden. Erwachsene sollte diese Impfung alle 10 Jahre auffrischen lassen. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 10-20%. Übertragen wird Tetanus durch kleine Verletzungen, bei denen der Erreger in die Wunde gelangt. Allerding kommen die Krankheitszeichen nicht vom Bakterium selbst, sondern von einem Gift, welches das Bakterium ausscheidet.

Man unterscheidet 3 Formen:

  • 1. Nach 3 Tagen bis 3 Wochen tritt ein Spannungsgefühl an der Wunde auf, begleitet von Schwitzen, Kopfschmerzen, und Unruhe. Nach kurzer Zeit kommen starke schmerzhafte Krämpfe des Kiefers, Kehlkopfkrämpfe und Krämpfe der Brustmuskulatur, welche bis zum Erstickungstod führen können.
  •  2. Gleiche Symptome nur abgeschwächt, dieses tritt meist bei einer weit zurückliegenden Impfung auf, also noch ein Restschutz besteht.
  • 3. Eine besondere  Form bei Neugeborenen, wenn durch unzureichende Hygiene Bakterien in den Nabel gelangen. Nach ca. 1 Woche kommt es zu Krämpfen, die zu Trinkschwäche und bei fast allen Betroffenen zum Tode führt

Die Sterblichkeitsrate ist trotz Antibiotikabehandlung und einem giftneutralisierenden Medikament sehr hoch, deshalb ist das Impfen sehr wichtig:

1. Impfung Ende des 2. Lebensmonats
Letzte  Impfung Ende des 14. Lebensmonats
Auffrischimpfung: 5.-6. Lebensjahr, 9.- 17. Lebensjahr und alle 10 Jahre

Hand-Mund-Fuß-Krankheit

Hand-Mund-Fuß-Krankheit

…ist eine sehr verbreitete Infektionskrankheit der Haut, die vor allem Kinder unter 10 Jahren betrifft. Sie äußert sich durch kleine rote Flecken, die dann zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen an Händen, Füßen und im Mund werden. Meist heilen diese Bläschen nach ca. 10 Tagen folgenlos ab.  Inkubationszeit beträgt 1-2 Wochen. Begleitet wird diese Infektion durch Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Halsschmerzen, Gliederschmerzen und Bindehautentzündung. Gelegentlich treten die Ausschläge auch an Gesäß, Genitalien, Knien und Ellenbogen auf. Es gibt weder eine Therapie, noch eine Impfung gegen diese Krankheit. Behandelt werden kann lediglich mit juckreizstillenden Medikamenten, schmerzlindernden und entzündungshemmenden Tinkturen.


Übertragungswege:

  • Über Nasen- und Rachensekret
  • Speichel

  • Bläscheninhalt
  • Kot
  • Mangelnde Hygiene

Keuchhusten

Keuchhusten

…ist eine gefährliche, ansteckende, oft mit Komplikationen behaftete Krankheit, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Nach 2 Wochen grippeähnlichen Symptomen, beginnen  4-6 wöchige Hustenanfälle, die vor allem nachts auftreten und  bis zum Erbrechen führen können. Nach weiteren 6-10 Wochen klingen diese Symptome langsam ab. Behandelt wird Keuchhusten mit Antibiotika.
Mögliche Komplikationen:

  • Lungenentzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Leisten- und Rippenbrüche durch starken Hustenanfälle
  •  Bleibende Schäden an Lunge und Bronchien

Wirksamer Schutz bietet deshalb das Impfen:

1.Impfung Ende des 2. Lebensmonats
Letzte Impfung Ende des 1. Lebensjahres
Auffrischung:  5-6 Jahre, 9-17 Jahre

Röteln

Röteln

… ist eine meldepflichtige Viruserkrankung die von Fieber, fleckigem Hautausschlag und geschwollenen Lympfknoten begleitet wird. Sie wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und die Inkubationszeit beträgt 2-3 Wochen. Allerdings zeigen sich die Symptome nicht immer und die Erkrankung bleibt daher oft unentdeckt. Schwerwiegende Symptome bei Erwachsenen sind Gelenkentzündungen, Hirnhautentzündung sowie Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung. Röteln sind vor allem in der Schwangerschaft sehr gefährlich, denn sie könne die Organe des ungeborenen Kindes schwer schädigen.  Ein Nachweis einer solchen Schädigung kann eine medizinische Begründung für einen Schwangerschaftsabbruch sein. Deshalb ist die Rötelimpfung gerade für Mädchen so wichtig! Die Diagnose erfolgt über eine Blutuntersuchung. Behandelt wird in erster Linie beschwerdelindernd mit Bettruhe und Isolation.


1.    Impfung 11.-14.Monat
2.    Impfung spätestens 24. Monat

Scharlach

Scharlach

..wird über Tröpfcheninfektion übertragen und von hohem Fieber, Halsschmerzen sowie Schluckbeschwerden begleitet. Im weiteren Verlauf kommt ein roter etwa stecknadelgroßer Hautausschlag hinzu. Typisch ist auch die gerötete Zunge, die sogenannte Himbeerzunge. Die Symptome entstehen durch ein Gift, welches vom Bakterium hergestellt wird. Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage, in der man schon ansteckend ist. Hat man die Krankheit einmal überstanden, ist man lebenslang gegen den auslösenden Streptokokkenerreger immun. Nachgewiesen werden kann Scharlach durch einen Schnelltest auf A-Streptokokken. Die Therapie erfolgt durch eine 10-tägige Antibiotikaeinnahme.


Mögliche Komplikationen: rheumatisches Fieber, Nierenkörperchenentzündung