Häufige Elternfragen

Gedeiht mein Baby gut?
Die Gewichtszunahme ist das sicherste Zeichen für Gedeihen. In den ersten Tagen nimmt das Baby ab, sollte aber nach 2 Wochen das Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt wird die Zunahme kontrolliert und im U-Heft notiert.

Wie oft sollte das Baby Stuhlgang haben und wie muss er beschaffen sein?                                                                                                      
Das Kind sollte mindestens 2 mal pro Woche Stuhlgang haben und mehrmals täglich eine nasse Windel!                                                     
Der Stuhl eines gestillten Babys riecht angenehm säuerlich und hat Salben-Konsistenz. Flaschenkinder haben einen festeren Stuhl und mit der ersten Beikost fängt er an zu stinken! Gelb-braun ist eine gesunde Farbe, ein kräftiges Grün kann einen Magen-Darm-Infekt anzeigen.

Welches Trinkgeschirr ist sinnvoll und wie muss der erste Löffel beschaffen sein?                                                                             
Parallel zur Beikost können Eltern damit beginnen, ihrem Kind etwas Flüssigkeit in einer Trinklerntasse anzubieten. Diese Tassen sind unzerbrechlich und sollten einen Schnabel haben. Ab dem 10. Monat braucht das Kind auch den Schnabel nicht mehr.
Wichtig: dem Kind sollte die Tasse nicht zum Dauernuckeln überlassen werden.                        
Der erste Löffel ist weich, warm und am besten aus Plastik. Außerdem sollte er seitlich abgerundet sein.

Rachitis- und Kariesprophylaxe?                                                           
Zur Rachitisprophylaxe bekommen Säuglinge ab Ende der 1. Lebenswoche täglich Vitamin D in Tablettenform. Dies schützt vor Mangelerscheinungen. Da der Vitamin-D-Gehalt der Mutter allein nicht ausreicht, ist auch für gestillte Säuglinge eine zusätzliche Gabe von Vitamin D sinnvoll. Die Rachitisprophylaxe erfolgt meistens in Kombination mit der Kariesprophylaxe, und zwar in Form von Fluorid. Die Eltern sollten sich bezüglich der Prophylaxe vom Kinderarzt beraten lassen.

Welche Getränke kann ich meinem Baby verabreichen?                         

In den ersten 4-6 Lebensmonaten benötigt der Säugling nur Muttermilch oder eine Fertigmilch. Nur wenn der Säugling stark schwitzt, z.B. an heißen Tagen oder bei Fieber, benötigt er zusätzlich Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee. Mit der Einführung der Beikost hat das Kind öfter Durst, mit der Einführung der Familienkost benötigt es zusätzliche Flüssigkeit.

Das einfachste und beste Getränk ist Trinkwasser. Auch kohlensäurearmes bzw. -freies Mineralwasser ist geeignet. Trink- und Mineralwasser muss nur im ersten Lebenshalbjahr abgekocht werden. Es gibt spezielle Teebeutel für Säuglinge, die ungesüßt und praktisch schadstofffrei sind. Im Handel befindliche Instant-Säuglingstees bestehen aus einem Trägerstoff (Saccharose, Maltodextrin) und Kräuterextrakten. Diese Säuglingstees können Karies begünstigen! Günstiger ist es ab dem 2. Lebenshalbjahr, ungesüßte Kräuter und Früchtetees aus Beuteln zu nehmen (Reformhaus). In letzter Zeit ist Fencheltee wegen des Gehalts an natürlichen Schadstoffen in die Diskussion geraten. Wenn das Kind nicht täglich Fencheltee trinkt, bestehen aber keine Bedenken. Wegen ihres hohen Coffein-Gehalts sollte es vermieden werden, Säuglingen schwarze oder grüne Tees zu verabreichen.                                                                                      

Säfte sollten im Verhältnis von 1 Teil Saft und 2 Teilen Wasser gegeben und nicht zum Dauernuckeln überlassen werden. Die Zugabe von Zucker, Honig, Sirup oder Ähnlichem sollte bei allen Getränken vermieden werden.

Vegetarische Ernährung von Babys?                                               
Manche Eltern möchten bei der Ernährung ihres Kindes auf Fleisch verzichten. Das ist bei Säuglingen weniger empfehlenswert. Da Fleisch die beste Nahrungsquelle für Eisen ist, muss dann besonders auf eine ausreichende Eisenversorgung aus anderen Quellen geachtet werden. Zu den eisenreichen pflanzlichen Lebensmittel gehören vor allem Vollkorngetreide, z.B. Haferflocken. Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln ist jedoch schlechter im Körper verfügbar als aus tierischen Lebensmitteln. Vitamin C erhöht die Verfügbarkeit von Eisen, daher ist es sinnvoll, in einer Mahlzeit Vollkorngetreide mit Vitamin-C-reichem Obst oder Gemüse zu kombinieren.                                                               Eine vegane Ernährung, d.h. eine Ernährung ohne Fleisch und ohne Milch, ist in keinem Lebensjahr empfehlenswert, besonders nicht im Säuglingsalter!

Eier und Fisch im 1. Lebensjahr?                                                           
Eier sind nach heutigen Erkenntnissen nicht erforderlich. Außerdem besteht bei der Verwendung von Eigelb das Risiko einer Infektion mit Salmonellen.                                                                                
Säuglinge decken ihren Jodbedarf im wesentlichen durch Mutter- oder Fertigmilch und nicht durch Beikost. Daher bietet Fisch als Beikost im ersten Lebensjahr keinen nennenswerten Vorteil gegenüber Fleisch. Außerdem zählt Fisch zu den Lebensmitteln, die häufig Allergien auslösen.

Honig im 1. Lebensjahr?                                                          
Bienenhonig kann Keime eines bestimmten Bakteriums enthalten, die sich bei Säuglingen im Darm ansiedeln können. Dort bilden sie ein gefährliches Gift. Daher sollte Säuglingen im 1. Lebensjahr kein Honig verabreicht werden. Auf Honig in Fertigprodukten, z.B. als Süßungsmittel in Beikost, trifft diese Warnung nicht zu, da durch eine ausreichende Erhitzung bei der Produktion das Bakterium abgetötet wurde.