Regeln für die Kinder- und Jugendlichenernährung

Regel 1:
Abwechslungsreiche Mischkost – eine vollwertige Ernährung

Eine bedarfsgerechte, d.h. vollwertige Ernährung für Kinder und Jugendliche besteht aus einer Mischung von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln. Diese werden teils roh und teils verarbeitet (z.B. gedünstet, gekocht) verzehrt. Eine solche Ernährung besteht auch hier zum größten Teil aus Kohlenhydraten (50 –55% der Nahrungsenergie), vorwiegend aus Getreide, Gemüse, Kartoffeln und Obst. Sie besteht weiterhin zu einem geringeren Teil aus Fett (30 % der Nahrungsenergie), vorwiegend aus pflanzlichen Fetten und Ölen. Je  zur Hälfte besteht sie aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß (15-20 % der Nahrungsenergie) – aus Milch, Fleisch, Fisch, Getreide und Kartoffeln.

Regel 2: Einseitigkeit führt leicht zu Fehlernährung
Einseitige Ernährungsformen wie z.B. •vegane Ernährung ohne Milch,
•kräftige Kost mit viel Fleisch,Wurst und Käse, der überwiegende Verzehr von Süßigkeiten und Weißmehlprodukten können auf Dauer zu Mängeln an speziellen Nährstoffen (Spurenelementen, Vitaminen, ungesättigte Fettsäuren) führen.
Eine Fixierung auf bestimmte Geschmacksrichtungen, wie süß, sauer, salzig oder scharf stumpft das Empfinden für den Originalgeschmack der Lebensmittel ab und kann zu monotonen Ernährungsformen führen!
Daher sollte das Kind von vorneherein daran gewöhnt werden, von allen Speisen wenigstens eine kleine Menge zu essen. Bei Abneigungen empfiehlt sich ein Kompromiss.

Regel 3: Kalte und warme Mahlzeiten ergänzen sich

Zwei Mahlzeiten am Tag, z.B. das Frühstück und das Abendessen, sind kalte Mahlzeiten. Hauptbestandteile sind Brot, bzw. Getreideflocken (z.B. als Müsli) und Milch. Dazu kommt Rohkost aus Gemüse und/oder Obst, Butter, magerer Käse, magere Wurstsorten. Solche kalten Mahlzeiten sind wichtig für die Versorgung mit Eiweiß, Calcium, Vitaminen sowie Ballaststoffen.
Die warme Mahlzeit, z.B. das Mittagessen, besteht aus Kartoffeln, Naturreis oder Vollkornnudeln und Gemüse oder Salat. Dazu kommt an manchen Tagen eine kleine Fleischbeilage oder Fisch. Eine solche Nahrung ist reich an ausnutzbarem Eisen, Zink, Jod sowie Eiweiß und Vitaminen.
Zwei Zwischenmahlzeiten aus rohem Obst und Gemüse sichern die Vitamin-C-Versorgung. Dazu kommt Brot und in Maßen auch Feingebäck oder Kuchen.
Die Reihenfolge der Mahlzeiten richtet sich nach den familiären Gewohnheiten.

Regel 4:
Kinder sind auch beim Essen keine kleinen Erwachsenen

Kinder benötigen mehr als nur eine ernährungsphysiologisch ausgewogene Ernährung. Das Essen sollte kindgerecht zubereitet und angerichtet werden. Das Essen sollte mit wenig Salz oder Zucker, aber mit vielen frischen Kräutern zubereitet sein. Das Kind sollte soweit wie möglich mitentscheiden dürfen, wie viel es isst, der Teller sollte nicht von vornherein randvoll gefüllt sein. Schulbrote werden gern gegessen, wenn sie appetitlich angerichtet und verpackt sind.